Bitfinex fragt nach Steuernummern
Veröffentlicht am: 22.05.2018Die Krypto-Börse Bitfinex versendete eine E-Mail, in der die Börse die Kunden nach den Steuerinformationen fragte. Die Steuerinformationen sollen nach neueren KYC-Richtlinien gesammelt werden.
Die Krypto-Börse Bitfinex hat ihren Sitz auf den British Virgin Islands. Die Inselgruppe ist dafür bekannt, ein Steuerparadies für Unternehmen zu sein. Für gewöhnlich verlegen Unternehmen ihren Unternehmenssitz auf die British Virgin Islands, um eigene Profite zu maximieren. Konkret heißt das, dass sie von den laxen Steuerrichtlinien der Inselgruppe profitieren. Da die British Virgin Islands ein Steuerparadies sind, ist es umso verwunderlicher, weshalb die Krypto-Börse Bitfinex nach den Steuerinformationen der eigenen Kunden fragte. Die neuen KYC-Richtlinien richten sich nach einer neuen Gesetzgebung innerhalb der Virgin Islands.
Die Steuerinformationen werden gefordert, weil der U.S. Foreign Account Tax Compliance Act (FACTA) und der Organization for Economic Co-operation and Developement Common Reporting Standard (CRS) greift. Das bedeutet nichts anderes, als die Erweiterung des Einflusses der US-amerikanischen Steuerbehörde, des Internal Revenue Service (IRS). Die US-amerikanische Steuerbehörde erweitert durch dieses Gesetz ihren Einfluss und kann Trades der Krypto-Börse Bitfinex nachvollziehen. Das trifft jedenfalls auf US-amerikanische Bürger zu. Die Steuerinformationen müssen bis spätestens zum 25. Mai eingereicht werden. Für US-amerikanische Nutzer von Bitfinex bedeutet das entweder Boykott, die Erfüllung der Forderungen oder das Abwarten, bis Bitfinex unter eine neue Jurisdiktion fällt.
Bitfinex – Pläne für die Zukunft
Die Krypto-Börse Bitfinex gab in der Vergangenheit bekannt, dass sie ihren Sitz in die Schweiz verlegen möchte. Das Krypto-Valley Zug in der Schweiz ist für eine innovative Krypto-Gesetzgebung bekannt. Für die neuen KYC-Richtlinien könnte das heißen, dass sie unmittelbar wegfallen würden, sollte die Krypto-Börse ihren Sitz verlegen. Es könnte auch bedeuten, dass viele Kunden der Krypto-Börse ein Konto in der Schweiz eröffnen werden. Die Schweiz ist für ihr Bankgeheimnis bekannt. Anonymität steht im Wertegefüge der Finanzpolitik der Schweiz mitunter an oberster Stelle. Sollten US-amerikanische Behörden den Druck auf die Krypto-Börse erhöhen, könnte das ein Ausweg sein.
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