Kolumne - Vielleicht sind die ganze Zeit wir selbst das Problem?

Datum: 04.06.2019 / 49 mal gelesen

Ich habe nun längere Zeit keine Kolumne mehr auf dem Krypto Magazin geschrieben. Heute Abend sitze ich mal wieder vor meinem ByBit Trading Account und trade mit meinem 25x Hebel am Bitcoin Markt nach dem Flash-Crash von gestern Nacht. Beim Beobachten der Charts, der tausenden von Trades und der Millionen die hier jede Stunde bewegt werden, da geht mir ein Gedanke nicht aus Kopf. Kann der Bitcoin für die Zukunft wirklich etwas lösen, wenn wir weiterhin mit den Werkzeugen des alten Systems arbeiten? 

Fiat Geld als Solches ist auch weder gut noch schlecht, was wir damit anstellen erzeugt doch den Schaden. Hinter den Begriffen SHORT-Trade, Futures, Margin-Trades stecken ja nicht nur technische Konzepte, diese Form des Umgangs mit Geld verändert die komplette Perspektive auf Werte. 

Fast schon wie in einem Computerspiel Trade ich hier mit 0,4 Bitcoin als sogenannte Margin Einlage einen Wert von 89.000 Dollar, als sei es Spielgeld. Schnell schießt der Preis mal 3-5% runter, nur um dann binnen Sekunden wieder zurückzuschnellen. Ein solches Verhalten ist Tradern sehr gut bekannt, hier werden mal schnell Mitspieler aus dem Markt genommen, indem die Stop Loss ausgelöst werden. Im Augenblick ist der Trade noch 35% mit 1309$ im Minus, wenige Minuten später flimmert es im Order Book und der Trade dreht 2000$ ins Plus. Ein normaler Angestellter würde für diese 2000$ mindestens 2 Wochen seiner Lebenszeit verkaufen und müsste vorher einige Jahre studieren. 

Versteht mich nicht falsch, das Einkommen und Wohlstand nichts mit Fair oder Gerecht zu tun hat, das habe ich als Selbständiger Unternehmer seit meinem 14. Lebensjahr bereits früh begriffen. Worum es mir eigentlich geht, sollte uns der Bitcoin nicht von der Willkür der Mächtigen befreien? Denen die einfach das Geld drucken, wenn sie es brauchen? Diejenigen die durch ihr Kapital die Preise machen? Dieser Gedankengang hat nicht den Anspruch eine Lösung für dieses Problem zu finden, es ist nur einfach spannend zu überlegen. 

Heute sind es also keine UBS, Deutsche Bank oder Bank of America mehr, die unser Geldsystem steuern, heute sind es anonyme Wale. „Big Wales“ werden sie im Fachjargon genannt. Teilweise anonyme Milliardäre mit dem Ziel, 25% aller Bitcoin zu besitzen? Am Ende geht es um Kontrolle und schlussendlich um Machterhalt. Was wird ein Bitcoin wert sein, wenn am Ende einige wenige die Kontrolle darüber haben? Das Netzwerk läßt sich vielleicht nicht manipulieren, der Preis offensichtlich schon. Unter diesen Umständen schreien viele Marktteilnehmer und Marktbeobachter, vielleicht nicht ganz zu unrecht, nach einer Regulierung im Kryptomarkt.

Dezentral soll alles werden, anonym soll alles werden, eine Vision die vielleicht noch nicht ganz zu Ende gedacht ist? Ich mache mir diese Gedanken nicht aus einer Abneigung gegen das Krypto System, das Gegenteil ist der Fall. Soll eine Welt mit Bitcoin als Store of Value und einem fairen Finanzsystem für „alle“ Menschen auf der Welt Realität werden, so müssten wir uns auch kritischen Fragen und Diskussion stellen. 

Geld druckende Zentralbanken, Überschuldung von Staaten, windige Finanzprodukte, die Immobilienblase, die Dotcom-Blase, alles vom Menschen selbst geschaffene und aus purer Gier erwachsende Folgen. Vielleicht fordert ein Bitcoin und ein damit einhergehendes dezentrales Finanzsystem eine neue Generation von Menschen. In einer sich immer schneller entwickelnden Zeit fühle ich mich mit 34 Jahren schon alt. Vielleicht ist es für meine Generation schon zu spät, immerhin sitze auch ich hier und muss feststellen, dass mein Trade vor wenigen Minuten beim Schreiben dieses Artikels liquidiert wurde… Mal wieder eine kleine Marktbereinigung. Die 0,4 Bitcoin im Gegenwert von 3.076,64 Dollar sind futsch. Ich ärgere mich schon gar nicht mehr, irgendwie war es auch so nie wirklich real. Geld ist ja nie wirklich weg, es hat jetzt nur ein Anderer. Bei diesem Gedanken muss ich immer wieder schmunzeln und genieße den Sonnenuntergang bei einem kühlen Getränk auf der Terrasse meiner Lieblingsbar. Ich wünsche euch ebenfalls einen schönen Abend und freue mich über eure Meinung. 

Liebe Grüße

Alexander

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Zusammenfassung des Artikels

Der Autor erzählt von seinen Erfahrungen mit dem Handel auf der Krypto-Plattform ByBit Trading und er äußert seinen Zweifel, ob Bitcoin tatsächlich dabei hilft, von Willkür der Mächtigen befreit zu werden, da viele Menschen durch das Crypto-Game viel Geld im Handumdrehen verdienen und anderen wieder weggenommen wird. Er bezweifelt, ob Bitcoin in einer Welt mit fairem Finanzsystem für alle Menschen eine Rolle spielen kann.

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