Razzia in Sofia: Server der Kryptowährung Onecoin wurden stillgelegt

Razzia in Sofia: Server der Kryptowährung Onecoin wurden stillgelegt

Autor: Alexander Weipprecht

Veröffentlicht:

Aktualisiert:

Kategorie: Allgemeines

Zusammenfassung: In Bulgarien wurde eine Razzia in den Büros des Kryptowährungsunternehmens Onecoin durchgeführt, nachdem deutsche Staatsanwaltschaft den Unternehmensgründer vor Gericht gestellt haben. Es wird Betrug vorgeworfen.

In der bulgarischen Hauptstadt Sofia wurde eine Razzia in den Büros der Kryptowährung Onecoin durchgeführt. Die Server wurden vorerst stillgelegt. Der Hinweis an die bulgarischen Strafverfolgungsbehörden kam aus Deutschland. Dort führe die Staatsanwaltschaft den Onecoin Gründer Ruja Ignatova vor Gericht.

Über Onecoin

Beim Aufrufen der Onecoin Website, erscheint der Slogan: „Nehmen Sie an der Finanzrevolution teil“. Das Unternehmen Onecoin Ltd. wirbt mit Dezentralisierung durch Angebot und Nachfrage mit geringer Inflation. Mit 120 Milliarden Coins habe sie die größte Reserve weltweit. Die Niederlassung des Unternehmens befindet sich in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Büros gibt es weltweit. Das Unternehmen hat seinen Fokus vor allem auf Europa, Asien, Lateinamerika und Afrika gelegt. Nun steht der Vorwurf eines organisierten Verbrechens im Raum. Es wurden Onecoin zugehörige Unternehmen in England, Irland, Italien, USA, Kanada, Ukraine und den Baltischen Staaten untersucht. Die Kryptowährung ist in vielen Staaten bereits verboten. In Deutschland schaltete sich bereits die Bafin ein, da die Währung deren Gesetze über Zahlungssysteme gebrochen hatte.

Die Razzia

Onecoins Gründer Ruja Ignatova ist deutscher Staatsbürger und steht derzeit in Bielefeld vor Gericht. Daraufhin wurde eine Razzia der Büros in Sofia angeordnet. Der Onecoin Ltd. werden organisiertes Verbrechen, Geldwäsche, Terrorismus, finanzieller Betrug und weitere illegale Geschäft vorgeworfen. In den letzten drei Jahren hatte das Unternehmen etwa 3 Millionen Nutzer verzeichnet. Diese seien einem finanziellen Betrug zum Opfer gefallen. Es ist die Rede von einem Schneeballsystem und dass die Kryptowährung zentralisiert sei. Das bedeutet, dass die Gewinne der Onecoin Ltd. lediglich draus entstehen, dass neues Kapital von neuen Nutzern eingebracht wird, im Gegenzug aber keinerlei Dienstleistung oder Produkt geleistet wird. Dabei handelt es sich um Betrug. Bei der Razzia wurden Server, Dokumente und andere Beweisstücke beschlagnahmt. Insgesamt befragten die bulgarischen Strafverfolgungsbehörden 50 Mitarbeiter, von denen jedoch keiner festgenommen wurde. Onecoin Zahlungen sind in einigen Ländern schon seit Längerem verboten. 2016 warnte die britische Finanzdienstleistungsaufsicht vor der Kryptowährung. Zuständige Behörden prüfen derzeit die konkreten Vorwürfe.