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Institutionelle Investoren, Family-Offices und börsennotierte Unternehmen dominieren zunehmend den Bitcoin-Markt und verschieben die Machtverhältnisse: Fast ein Drittel aller Bitcoins liegt inzwischen in zentralisierten Reserven. Parallel dazu erwarten Experten mit steigenden Kursen eine Verknappung des Angebots, während Family-Offices und Krypto-Projekte neue Impulse setzen. Die Debatte um die Zukunft von Fiat-Währungen und die Rolle von Bitcoin als Inflationsschutz gewinnt an Schärfe – und die Kursprognosen für 2024 sorgen für zusätzliche Spannung.
Zentralisierte Bitcoin-Reserven erreichen fast ein Drittel des Gesamtbestands
Laut einer aktuellen Studie von Gemini und Glassnode, über die Cointelegraph berichtet, halten zentralisierte Finanzmarktteilnehmer wie Regierungen, börsengehandelte Fonds und öffentliche Unternehmen mittlerweile 30,9 % des zirkulierenden Bitcoin-Angebots. Das entspricht einem Bestand von 6,1 Millionen BTC, was bei aktuellen Preisen etwa 668 Milliarden US-Dollar ausmacht. In den letzten zehn Jahren ist der von diesen Institutionen gehaltene Anteil um 924 % gestiegen.
Die Studie hebt hervor, dass zentralisierte Kryptobörsen etwa die Hälfte dieser Bestände verwahren, wobei diese Vermögenswerte auch für Einzelkunden und Kleinanleger gehalten werden könnten. Besonders auffällig ist die Konzentration: In allen institutionellen Kategorien kontrollieren die drei größten Unternehmen zwischen 65 % und 90 % der Gesamtbestände. Bei DeFi, öffentlichen Unternehmen, ETFs und Fonds ist diese Konzentration am stärksten ausgeprägt, während private Unternehmen eine breitere Streuung aufweisen.
Ein weiterer Aspekt: 61 börsennotierte Unternehmen halten über 3 % des gesamten Bitcoin-Angebots. Die Untersuchung zeigt zudem, dass die Wallets der Staatskassen selten bewegt werden und eine geringe Korrelation mit den Kurszyklen von Bitcoin aufweisen. Dennoch besitzen sie genug BTC, um die Märkte zu beeinflussen, falls größere Mengen bewegt oder verkauft werden. Besonders die Staatskassen der USA, Chinas, Deutschlands und des Vereinigten Königreichs halten große Mengen, meist durch rechtliche Maßnahmen erworben.
Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass der Markt mit fast einem Drittel des zirkulierenden Bitcoin-Volumens in zentralisierten Reserven einen strukturellen Wandel hin zu institutioneller Reife durchlaufen hat. Die Integration in das traditionelle Finanzwesen habe die Kursentwicklung zuverlässiger und weniger spekulativ gemacht.
Kategorie | BTC-Bestand | Prozent am Gesamtangebot |
---|---|---|
Zentralisierte Treasuries | 6,1 Mio. BTC | 30,9 % |
Wert in USD | 668 Mrd. USD | - |
- Die drei größten Unternehmen kontrollieren 65–90 % der Bestände in jeder Kategorie.
- 61 börsennotierte Unternehmen halten über 3 % des Gesamtangebots.
Infobox: Institutionelle Akteure dominieren zunehmend den Bitcoin-Markt und beeinflussen durch ihre Bestände die Marktstruktur maßgeblich. (Quelle: Cointelegraph)
Bitwise-CEO: Ab 130.000 bis 150.000 US-Dollar wird niemand mehr Bitcoin verkaufen
Hunter Horsley, CEO des Krypto-Vermögensverwalters Bitwise, äußerte laut Der Aktionär die Prognose, dass ab einem Bitcoin-Kurs von 130.000 bis 150.000 US-Dollar kaum noch jemand seine Coins verkaufen werde. Der aktuelle Verkaufsdruck resultiere vor allem aus Verkäufen von Anlegern, die früh zu niedrigen Kursen eingestiegen sind und nun im Bereich von 100.000 US-Dollar Gewinne realisieren. Horsley erwartet jedoch, dass dieses Phänomen mit dem Überschreiten neuer Höchststände nachlassen wird.
Unterstützung erhält diese Einschätzung von Mike Novogratz, Gründer von Galaxy Digital, der diese Preisregionen noch in diesem Jahr für realistisch hält. Als Haupttreiber werden starke institutionelle Kapitalflüsse und eine wachsende Nachfrage nach digitalen Vermögenswerten genannt. Horsley geht davon aus, dass Bitcoin-Besitzer künftig bei Liquiditätsbedarf eher Kredite aufnehmen, anstatt ihre Coins zu verkaufen. Das Leihen gegen Bitcoin-Bestände könnte den Preis weiter antreiben, da das Angebot zunehmend knapper werde.
Auch Michael Saylor von MicroStrategy betont, dass täglich nur rund 450 Bitcoin von Minern zum Verkauf angeboten werden, was einem Gegenwert von etwa 50 Millionen Dollar entspricht. Sollte die Nachfrage anhalten, könnten die genannten Kursziele laut Experten noch in diesem Jahr erreicht werden.
- Prognose: Ab 130.000–150.000 USD kaum noch Verkäufe.
- Täglich werden nur ca. 450 BTC (50 Mio. USD) von Minern verkauft.
- Starke institutionelle Nachfrage als Preistreiber.
Infobox: Experten erwarten, dass mit steigenden Kursen das Angebot weiter verknappt wird und Anleger zunehmend Kredite statt Verkäufe bevorzugen. (Quelle: Der Aktionär)
Family-Offices setzen verstärkt auf Bitcoin – Regulatorische Klarheit als Schlüsselfaktor
Wie Telepolis berichtet, planen immer mehr Family-Offices, also Unternehmen zur Verwaltung großer Familienvermögen, ihre Investments in Bitcoin und andere Kryptowährungen auszubauen. Laut einer Umfrage von BNY Wealth unter 282 Family-Offices weltweit gaben 74 % der Befragten an, nach der Einführung des ersten Bitcoin-ETF und der Wahl von Donald Trump, der sich im Wahlkampf für Kryptowährungen stark gemacht hatte, in digitale Assets investiert zu haben oder dies zu erwägen.
Der Hauptgrund für das gestiegene Interesse ist laut Sinead Colton Grant, Chefinvestorin bei BNY Wealth, die gestiegene regulatorische Klarheit. Family-Offices reduzieren ihre Abhängigkeit von Aktien – diese machen nur noch 19 % der investierbaren Vermögenswerte aus, ein Rückgang von 28 % gegenüber dem Vorjahr. Stattdessen setzen sie verstärkt auf Sachwerte wie Immobilien und Kryptowährungen, auch als Schutz vor Inflation.
Allerdings warnt Klaas Knot, Vorsitzender des Finanzstabilitätsrats (FSB), dass Krypto-Assets bald zu einer ernsthaften Bedrohung für das Finanzsystem werden könnten. Besonders kritisch sieht der FSB Stablecoins, da deren Emittenten erhebliche Mengen an US-Staatsanleihen halten. Ein Vertrauensverlust könnte den Markt für US-Staatsanleihen unter Druck setzen. Auch die Europäische Zentralbank sieht wachsende Risiken durch Krypto-Assets, insbesondere durch die Einführung von Krypto-ETFs.
- 74 % der Family-Offices investieren oder planen Investitionen in Krypto-Assets.
- Aktienanteil in Portfolios von 28 % auf 19 % gesunken.
- Stablecoins als besonderes Risiko für Finanzsysteme identifiziert.
Infobox: Family-Offices sehen in Bitcoin einen Inflationsschutz, während Aufsichtsbehörden vor systemischen Risiken durch Krypto-Assets warnen. (Quelle: Telepolis)
Krypto-Experte: Fiat-Währungen unter Druck – Bitcoin als Ausweg?
Business Insider Deutschland berichtet über die Kritik des Krypto-Analysten Adam Livingston am bestehenden Fiat-Geldsystem. Livingston bezeichnet das Fiat-System als „psychologisches Konstrukt“, das auf Abhängigkeit, Verdrängung und kurzfristigem Denken basiert. Er kritisiert die unbegrenzte Geldschöpfung und die Akzeptanz von Schulden, die zu einem schleichenden Kaufkraftverlust führen.
Bitcoin wird als Gegenmodell präsentiert: Es ist dezentral, transparent und durch die Begrenzung der Menge nicht beliebig inflationierbar. Für Livingston ist Bitcoin nicht nur eine Währung, sondern ein mentales Befreiungsinstrument, das langfristige Unabhängigkeit ermöglicht. Er sieht in Bitcoin die Antwort einer neuen Generation, die sich vom Fiat-System lösen will.
Im Artikel wird zudem das Projekt BTCBULL vorgestellt, das als Memecoin mit realem Mehrwert beschrieben wird. Bei Erreichen bestimmter Bitcoin-Kursmarken, beginnend ab 150.000 US-Dollar, werden Bitcoin-Airdrops an Token-Halter ausgezahlt. Ab 125.000 US-Dollar startet ein Burn-Prozess, der das Angebot verknappt. Im Presale wurden bereits über sieben Millionen US-Dollar eingesammelt.
- Fiat-System wird als instabil und inflationär kritisiert.
- Bitcoin als dezentrale, inflationssichere Alternative.
- BTCBULL-Projekt koppelt Token-Belohnungen an Bitcoin-Kursmarken ab 150.000 USD.
„Fiat-System ist keine neutrale wirtschaftliche Ordnung, sondern ein psychologisches Konstrukt, das auf Abhängigkeit, Verdrängung und kurzfristigem Denken basiert.“ (Adam Livingston)
Infobox: Bitcoin wird als Antwort auf die Schwächen des Fiat-Systems gesehen und innovative Projekte wie BTCBULL setzen auf Kursanreize und Verknappung. (Quelle: Business Insider Deutschland)
Bitwise-CEO: Verkaufsdruck bei Bitcoin nimmt mit steigenden Kursen ab
BTC-ECHO berichtet, dass Hunter Horsley, CEO von Bitwise, erwartet, dass mit steigenden Bitcoin-Kursen der Verkaufsdruck weiter abnehmen wird. Besonders Anleger, die ihre Bitcoin länger als 155 Tage halten, zeigen laut Datenplattform Bitbo einen deutlichen Anstieg. Horsley prognostiziert, dass ab einem Kurs von 130.000 bis 150.000 US-Dollar kaum noch jemand bereit sein wird, seine Bitcoin zu verkaufen.
Auf der Wettplattform Polymarket hält eine Mehrheit einen Anstieg auf 130.000 US-Dollar in diesem Jahr für wahrscheinlich, viele halten auch 150.000 US-Dollar für möglich. Der Bitcoin-Milliardär Tim Draper rechnet sogar mit einem BTC-Kurs von 250.000 US-Dollar noch in diesem Jahr. Die Experten von BTC-ECHO weisen jedoch darauf hin, dass Erwartungen an den Kursverlauf mit Vorsicht zu genießen sind.
- Langfristige Halter von Bitcoin nehmen zu.
- Prognosen: 130.000–150.000 USD in diesem Jahr möglich, Tim Draper sieht 250.000 USD als Ziel.
Infobox: Die Zahl der langfristigen Bitcoin-Halter steigt, während Experten hohe Kursziele für dieses Jahr für möglich halten. (Quelle: BTC-ECHO)
Einschätzung der Redaktion
Die zunehmende Zentralisierung von Bitcoin-Reserven bei institutionellen Akteuren markiert einen Wendepunkt für den Kryptomarkt. Die starke Konzentration der Bestände in wenigen Händen birgt das Risiko, dass einzelne Marktteilnehmer durch größere Transaktionen erhebliche Preisschwankungen auslösen können. Gleichzeitig signalisiert die institutionelle Durchdringung eine wachsende Akzeptanz und Reife des Marktes, was langfristig zu einer höheren Stabilität und Integration in das traditionelle Finanzsystem führen dürfte. Die Entwicklung könnte jedoch die ursprüngliche Idee von Dezentralität und Unabhängigkeit im Bitcoin-Ökosystem weiter schwächen.
Infobox: Die Dominanz institutioneller Akteure stärkt die Marktstabilität, erhöht aber die Abhängigkeit von wenigen Großhaltern und stellt die Dezentralität von Bitcoin zunehmend infrage.
Quellen:
- Zentralisierte Bitcoin-Reserven halten knapp 31 Prozent aller BTC
- Bitcoin: "Niemand wird mehr Bitcoin verkaufen!"
- Family-Offices stürzen sich auf Bitcoin-Investments
- Krypto-Experte kritisiert Fiat-Währungen scharf – Bitcoin als Lösung?
- Bitcoin-Liquidationen steigen auf 1,16 Milliarden Dollar; Ökonom behauptet, dass BTC im Vergleich zu Gold 15% niedriger ist.
- Bitwise-CEO: Bei diesem Kurs werden keine Bitcoin mehr verkauft