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Eine spektakuläre Bergung am Luganer See, ein neuer Krypto-Bezahldienst von PayPal, institutionelle Bitcoin-Investoren und der größte Bitcoin-Diebstahl der Geschichte: Der aktuelle Pressespiegel beleuchtet die spannendsten Entwicklungen rund um Kryptowährungen und Blockchain – von Vandalismus an der Satoshi-Statue bis zu milliardenschweren Hackerangriffen und regulatorischen Herausforderungen.
Statue von Satoshi Nakamoto in Lugano geborgen – Keine Bitcoin-Belohnung
Die Statue des Bitcoin-Schöpfers Satoshi Nakamoto, die im Parco Ciani am Seeufer von Lugano aufgestellt war, wurde nach einem Vorfall von Vandalismus aus dem anliegenden See geborgen. Das plötzliche Verschwinden der Statue fiel am Sonntag auf, als auf dem Sockel nur noch Überreste der im vergangenen Jahr installierten Skulptur zu sehen waren. Zunächst wurde Diebstahl vermutet, woraufhin das verantwortliche Künstlerkollektiv Satoshigallery eine Vermisstenanzeige aufgab und eine Belohnung von 0,1 Bitcoin (über 11.000 US-Dollar) auslobte. Die Einzelteile der Statue wurden nun von Mitarbeitern der Stadtverwaltung geborgen und auf einen Laster geladen. Die Statue ist teils schwer beschädigt und es werden Reparaturmaßnahmen nötig sein. Laut Kommentaren auf X wird vermutet, dass betrunkene Partygänger für den Vorfall verantwortlich sind, da die Statue nur lose verankert war und somit ein leichtes Ziel bot.
„Ihr könnt unser Symbol stehlen, aber niemals unsere Seelen“, so Satoshigallery auf X. Man sei „entschlossen, die Statue an 21 Orten auf der ganzen Welt aufzustellen“.
Die Belohnung wird nun voraussichtlich in die Restaurierung der Statue fließen. Im Vergleich dazu gilt die massive Büste von Satoshi Nakamoto in Budapest als deutlich besser geschützt. (Quelle: BTC-ECHO)
- Statue in Lugano nach Vandalismus geborgen
- 0,1 Bitcoin (über 11.000 US-Dollar) Belohnung ursprünglich ausgelobt
- Reparaturmaßnahmen notwendig
Infobox: Die Satoshi-Statue in Lugano wurde nach Vandalismus geborgen, die Belohnung wird für die Restaurierung verwendet. (BTC-ECHO)
PayPal startet Krypto-Bezahldienst „Pay with Crypto“
PayPal hat mit „Pay with Crypto“ einen neuen Bezahldienst für Kryptowährungen eingeführt. Händler können damit Zahlungen in Bitcoin, Ethereum und über 100 weiteren digitalen Währungen direkt annehmen. Die Besonderheit: Die Zahlung wird bei Bedarf sofort in Euro, US-Dollar oder Stablecoins wie PYUSD umgewandelt, wodurch das Risiko von Kursschwankungen entfällt. PYUSD ist der firmeneigene Stablecoin von PayPal, der eins zu eins durch US-Dollar gedeckt ist und von der lizenzierten Paxos Trust Company ausgegeben wird. Händler erhalten aktuell vier Prozent Zinsen auf ihr PYUSD-Guthaben bei Verwahrung auf dem PayPal-Konto.
Die Gebühren für Händler betragen nur 0,99 Prozent pro Transaktion – deutlich weniger als die üblichen drei bis vier Prozent bei Kreditkarten. Diese Konditionen gelten bis mindestens Juli 2026. Die Integration ist unkompliziert und funktioniert mit Wallets wie MetaMask, Coinbase oder Kraken. Der Dienst ist derzeit nicht im US-Bundesstaat New York verfügbar, da dort noch keine Genehmigung vorliegt. Ob und wann „Pay with Crypto“ nach Europa kommt, hängt von der EU-Verordnung MiCA ab.
- Über 100 Kryptowährungen akzeptiert
- 0,99 Prozent Transaktionsgebühr bis mindestens Juli 2026
- PYUSD als zentraler Stablecoin, vier Prozent Zinsen auf Guthaben
- Keine staatliche Einlagensicherung für Stablecoins
- Regulatorische Unsicherheiten bestehen weiterhin
Infobox: PayPal ermöglicht mit „Pay with Crypto“ günstige und schnelle Krypto-Zahlungen, birgt aber weiterhin Risiken bei Einlagensicherung und Regulierung. (T-Online)
Interesse an Bitcoin erreicht erste Pensionskassen – Blackrock sieht institutionelle Reife
Dirk Klee, Country Manager von Blackrock Asset Management Switzerland Ltd., berichtet, dass das Interesse an Bitcoin nun auch erste Pensionskassen erreicht. Die Entwicklung begann im Privatkundenbereich, ging über Family Offices und erreicht nun institutionelle Anleger. Die Branche sei heute deutlich institutioneller, reifer und sicherer als noch vor einigen Jahren. Kontrollmechanismen ermöglichen es professionellen Anbietern, Risiken effektiv zu managen. Die Volatilität von Bitcoin sei spürbar zurückgegangen, was das Argument gegen Krypto-Anlagen schwäche.
„Die Knappheit macht Bitcoin attraktiv als ‘digitales Gold’ und potenziell als neue Anlageklasse neben traditionellen Werten.“ (Dirk Klee, Blackrock)
Blackrock beobachtet eine starke Nachfrage nach passiven und indexbasierten Produkten, insbesondere ETFs. In der Schweiz ist die Nachfrage nach Private Markets traditionell stark, was an der Struktur des Finanzplatzes und dem langfristigen Anlagehorizont vieler Investoren liegt. Rund 80 Prozent der Unternehmen weltweit sind nicht börsennotiert, was einen großen Markt für Anleger eröffnet.
- Institutionelles Interesse an Bitcoin wächst
- Volatilität von Bitcoin nimmt ab
- Starke Nachfrage nach passiven Produkten und Private Markets
Infobox: Blackrock sieht wachsende Akzeptanz von Bitcoin bei institutionellen Anlegern, insbesondere Pensionskassen, und betont die zunehmende Reife des Marktes. (finews.ch)
Bitcoin-Kurs erholt sich nach Rücksetzer auf 114.000 Dollar – Unsicherheiten bleiben
Nach einem kräftigen Rücksetzer bis auf unter 112.000 Dollar erholt sich der Bitcoin-Kurs zu Wochenbeginn wieder über die 114.000er-Marke. Die offiziellen US-Arbeitsmarktdaten (Non-Farm Payrolls) für Juli brachten nur 73.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft hervor, deutlich weniger als die von Reuters befragten Ökonomen erwartet hatten (110.000). Die revidierten Daten für Mai und Juni fielen insgesamt um 258.000 Stellen niedriger aus als zuvor gemeldet. Diese schwachen Daten schüren Konjunktursorgen und beeinflussen die Märkte.
Charttechnisch gilt das Verlaufshoch aus Mai bei rund 112.000 Dollar als mögliche Unterstützungszone. Auf der Oberseite bleibt die 120.000-Dollar-Marke psychologisch bedeutend. Anleger sollten weiterhin die charttechnische Konstellation und die geldpolitischen Entwicklungen im Blick behalten.
Datum | Bitcoin-Kurs | Bemerkung |
---|---|---|
Letzter Rücksetzer | unter 112.000 Dollar | Starke US-Jobdaten-Schwäche |
Erholung | über 114.000 Dollar | Wochenbeginn |
Wichtige Marken | 112.000 / 120.000 Dollar | Unterstützung / Widerstand |
Infobox: Der Bitcoin-Kurs schwankt zwischen 112.000 und 120.000 Dollar, beeinflusst durch schwache US-Arbeitsmarktdaten und Konjunktursorgen. (ig.com)
Größter Bitcoin-Diebstahl der Geschichte: 127.426 BTC bei LuBian entwendet
Die Analysefirma Arkham hat den bislang größten Bitcoin-Diebstahl der Geschichte aufgedeckt: Im Dezember 2020 wurden 127.426 BTC aus dem chinesischen Mining-Pool LuBian gestohlen. Der Wert betrug damals 3,5 Milliarden US-Dollar. Die Infrastruktur von LuBian erstreckte sich über China und den Iran, und der Pool stellte bis zu sechs Prozent der globalen Hashrate. Über 90 Prozent der Bitcoin-Reserven wurden am 28. Dezember 2020 entwendet, zwei Tage später folgten weitere Mittel in Bitcoin und Tether (USDT).
Die Betreiber von LuBian versuchten, über 1.516 OP_RETURN-Nachrichten auf der Bitcoin-Blockchain Kontakt zum Täter herzustellen und boten eine Belohnung für die Rückgabe der Coins an. Insgesamt zahlte LuBian rund 1,4 BTC an Netzwerkgebühren für diese Nachrichten. Bis heute gibt es keine Reaktion des Hackers und keine Rückgabe der gestohlenen Bitcoin. Die Ursache des Diebstahls lag laut Arkham in mangelhafter Sicherheit bei der Erzeugung privater Schlüssel – ein fehlerhafter Algorithmus ermöglichte Brute-Force-Angriffe. Die Täter wurden nie gefasst, und die gestohlenen Bitcoin befinden sich weiterhin in den Wallets des Hackers. LuBian konnte immerhin rund 11.886 BTC retten, die heute etwa 1,35 Milliarden US-Dollar wert sind.
- 127.426 BTC gestohlen (3,5 Milliarden US-Dollar, Dezember 2020)
- 1.516 OP_RETURN-Nachrichten zur Kontaktaufnahme
- 1,4 BTC Netzwerkgebühren für Nachrichten
- Ursache: Schwache Schlüsselgenerierung
- LuBian rettete 11.886 BTC (heute ca. 1,35 Milliarden US-Dollar)
Infobox: Der Diebstahl von 127.426 BTC bei LuBian bleibt bis heute ungeklärt, die Täter wurden nie gefasst. (Blocktrainer)
Einschätzung der Redaktion
Der Vorfall um die Satoshi-Nakamoto-Statue in Lugano verdeutlicht die Herausforderungen, die mit der öffentlichen Sichtbarkeit von Krypto-Symbolen einhergehen. Die Beschädigung und der Vandalismus zeigen, dass die physische Manifestation digitaler Werte nicht nur Bewunderung, sondern auch Angriffsflächen schafft. Die Entscheidung, die ursprünglich ausgelobte Bitcoin-Belohnung für die Restaurierung zu verwenden, unterstreicht die Resilienz und den Gemeinschaftssinn innerhalb der Krypto-Community. Gleichzeitig wird deutlich, dass der Schutz solcher Kunstwerke künftig stärker berücksichtigt werden muss, um wiederholte Vorfälle zu vermeiden. Die Ankündigung, die Statue an 21 Orten weltweit aufzustellen, kann als Signal für die globale Verbreitung und das Selbstbewusstsein der Szene gewertet werden, birgt aber auch das Risiko weiterer Angriffe, wenn Sicherheitsaspekte nicht konsequent umgesetzt werden.
- Öffentliche Krypto-Symbole sind potenzielle Ziele für Vandalismus.
- Die Community reagiert mit Zusammenhalt und Symbolkraft.
- Langfristig ist ein besserer Schutz solcher Kunstwerke notwendig.
Quellen:
- Keine Bitcoin-Belohnung: Satoshi Nakamoto aus dem See geangelt
- 127.000 Bitcoin: Gigantischer Kryptodiebstahl bleibt jahrelang unentdeckt
- Neuer Bezahldienst mit Bitcoin & Co.: Das steckt hinter PayPals Krypto-Offensive
- Dirk Klee: «Interesse an Bitcoin erreicht nun erste Pensionskassen»
- Bitcoin Kurs erholt sich nach Rutsch auf 114.000 Dollar – Unsicherheiten bleiben
- Analysefirma deckt größten Bitcoin-Diebstahl in der Geschichte auf!