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Der Wettbewerb zwischen Ripple und Coinbase um die Übernahme von Circle, dem Herausgeber des milliardenschweren Stablecoins USDC, sorgt für erhebliche Unruhe im Krypto-Sektor. Während Ripple mit einem Mega-Angebot von bis zu 11 Milliarden US-Dollar vorprescht, bringt sich Coinbase mit prall gefüllter Kriegskasse in Stellung. Die möglichen Folgen: ein Machtwechsel im Stablecoin-Markt, hitzige Debatten um die Zukunft von XRP und neue Dynamik im Rennen um Krypto-ETFs. Wer setzt sich durch – und was bedeutet das für Anleger und die gesamte Branche?
Ripple gegen Coinbase: Eskaliert der Streit beim Krypto-Megadeal?
Ripple Labs hat nach einem gescheiterten ersten Versuch ein neues Übernahmeangebot für Circle in Höhe von 9 bis 11 Milliarden US-Dollar vorbereitet. Bereits zuvor war ein Angebot von bis zu 5 Milliarden US-Dollar abgelehnt worden. Auch Coinbase ist als ernstzunehmender Rivale im Bieterwettstreit um Circle im Rennen, da die US-Börse laut ihrem ersten Quartalsbericht 2025 über 8 Milliarden US-Dollar an liquiden Mitteln verfügt und kürzlich die Trading-Plattform Deribit übernommen hat.
Circle ist der Herausgeber des USDC, des zweitgrößten Dollar-Stablecoins mit einer Marktkapitalisierung von 61 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich dazu ist der im Dezember gestartete Ripple USD deutlich kleiner. In der Krypto-Community gibt es Kritik an Ripples Strategie: Analyst R89Capital äußerte, dass Stablecoins wie USDC den eigentlichen Anwendungsfall von XRP obsolet machen könnten, da sie von traditionellen Finanzinstituten bevorzugt werden und für internationale Zahlungen genutzt werden können. Ripple-Präsidentin Monica Long hält dagegen und betont, dass mehr Nutzer und Anwendungsfälle auf dem XRP-Ledger letztlich auch dem XRP-Kurs zugutekommen würden. Bislang haben sich weder Ripple noch Circle offiziell zu den Übernahmegerüchten geäußert. Sollte der Deal zustande kommen, würde Ripple zu einem der größten Player im Stablecoin-Markt aufsteigen.
Unternehmen | Gebotenes Volumen | USDC Marktkapitalisierung | Ripple USD Marktkapitalisierung |
---|---|---|---|
Ripple | 9-11 Mrd. USD | 61 Mrd. USD | deutlich kleiner |
Coinbase | 8 Mrd. USD (liquide Mittel) | - | - |
Infobox: Ripple plant eine Übernahme von Circle für bis zu 11 Milliarden US-Dollar. Die Krypto-Community diskutiert, ob dies das Ende von XRP als Zahlungs-Token bedeuten könnte. (Quelle: BTC Echo)
Ripple kauft USDC? Übernahme könnte XRP überflüssig machen
Ripple plant laut BeInCrypto eine Übernahme von Circle für bis zu 11 Milliarden US-Dollar. Die Krypto-Community zeigt sich besorgt, da viele in diesem Schritt eine Abkehr von XRP sehen. Kritiker wie R89Capital argumentieren, dass Stablecoins wie USDC den eigentlichen Nutzen von XRP überflüssig machen, da sie Preisstabilität bieten und von traditionellen Finanzinstituten breit akzeptiert werden. USDC hat eine Marktkapitalisierung von 61 Milliarden US-Dollar und fungiert als Brücke zwischen der traditionellen Finanzwelt und der Blockchain.
Ripple hat kürzlich seinen eigenen Stablecoin RLUSD mit einer Marktkapitalisierung von 310 Millionen US-Dollar eingeführt, der jedoch im Vergleich zu USDC deutlich kleiner ist. Die Übernahme von Circle würde Ripple ermöglichen, USDC in das eigene Ökosystem zu integrieren und die Beziehungen von Circle zu großen Finanzinstituten zu nutzen. Die Community befürchtet jedoch eine Zentralisierung des Stablecoin-Markts und einen Vertrauensverlust in USDC, sollte Ripple die Kontrolle übernehmen. Trotz der Bedenken könnte Ripple durch die Übernahme zu einem wichtigen Akteur auf dem Stablecoin-Markt werden und mit Tether (USDT) konkurrieren.
- Vorteile: Ripple könnte Marktanteile gewinnen und die Position im digitalen Finanzbereich stärken.
- Risiken: Zentralisierung, Vertrauensverlust in USDC, mögliche Marktstörung.
Infobox: Die geplante Übernahme von Circle durch Ripple für bis zu 11 Milliarden US-Dollar könnte die Rolle von XRP schwächen und den Stablecoin-Markt nachhaltig verändern. (Quelle: BeInCrypto)
SEC verschiebt XRP-ETFs: Gewinnt Litecoin das Rennen?
Die US-Börsenaufsicht SEC hat am 20. Mai 2025 die Entscheidung über mehrere Krypto-ETF-Anträge, darunter auch einen XRP-ETF von Grayscale, vertagt. Auch die Einführung eines Staking-Mechanismus im Ethereum-Spot-ETF von Bitwise wurde um 45 Tage verschoben. Die SEC will die vorgeschlagenen Regeländerungen und Fragestellungen umfassender analysieren. Ursprünglich war eine Entscheidung bis zum 22. Mai vorgesehen.
Bloomberg-Experte James Seyffart sieht Litecoin als einen der ersten Altcoins mit Chancen auf eine ETF-Zulassung, da Litecoin nie Gegenstand rechtlicher Auseinandersetzungen mit der SEC war und über eine dezentrale Struktur verfügt. Der Prognosemarkt Polymarket schätzt die Wahrscheinlichkeit für einen Litecoin-ETF in 2025 auf 79 Prozent, bei Ripple auf 83 Prozent und bei Solana auf 81 Prozent. Allerdings werden die Chancen auf eine Genehmigung bis zum 31. Juli für alle genannten ETFs auf unter 31 Prozent geschätzt.
Kryptowährung | ETF-Wahrscheinlichkeit 2025 (Polymarket) | Genehmigung bis 31. Juli |
---|---|---|
Litecoin | 79 % | < 31 % |
Ripple (XRP) | 83 % | < 31 % |
Solana | 81 % | < 31 % |
Infobox: Die SEC verschiebt Entscheidungen zu XRP- und anderen Krypto-ETFs. Analysten sehen Litecoin als aussichtsreichen Kandidaten für eine baldige ETF-Zulassung. (Quelle: ingenieur.de)
Ripple: XRP Futures legen mit 40 Millionen US-Dollar guten Start hin
Seit Montag werden an der Börse Chicago XRP Futures angeboten. In den ersten drei Handelstagen wurden rund 40 Millionen US-Dollar in diese Futures investiert. Am Montag lag das Investment bei knapp 20 Millionen US-Dollar, am Dienstag bei gut 10 Millionen US-Dollar, und auch am Mittwoch setzte sich die zweistellige Dynamik fort. Die Futures werden in zwei Varianten gehandelt: Standard-Futures mit 50.000 XRP und Micro-Futures mit 2.500 XRP.
Die Micro XRP Futures verzeichneten bisher 1.057 abgeschlossene Deals mit einem Volumen von etwa 6,3 Millionen US-Dollar bei einem Ripple-Preis von rund 2,40 US-Dollar. Die Standard-Futures kamen auf 278 Verträge, was 13,9 Millionen XRP und einen Marktwert von knapp 34 Millionen US-Dollar entspricht. Die Kryptoszene sieht die XRP Futures als Vorboten für mögliche XRP-ETFs, die laut einer Prognose von JPMorgan im ersten Jahr 4 bis 8 Milliarden US-Dollar in Richtung Ripple bewegen könnten. Aktuell beträgt die Marktkapitalisierung von XRP rund 140 Milliarden US-Dollar.
Futures-Typ | Anzahl Verträge | Volumen (USD) |
---|---|---|
Micro XRP Futures | 1.057 | 6,3 Mio. USD |
Standard XRP Futures | 278 | 34 Mio. USD |
Infobox: XRP Futures starteten mit einem Volumen von 40 Millionen US-Dollar an der Börse Chicago. Die Community erwartet, dass dies den Weg für XRP-ETFs ebnet. (Quelle: Block-Builders.de)
Krypto läuft heiß: XRP und BNB profitieren vom Bitcoin-Boom!
Bitcoin hat am Mittwoch ein neues Allzeithoch von 111.861 US-Dollar erreicht und notiert aktuell 4 Prozent im Plus. Seit Monatsbeginn ist der Bitcoin-Kurs um 18 Prozent gestiegen, getrieben durch starke Zuflüsse in US-notierte Spot-Bitcoin-ETFs. Die Nettomittelzuflüsse beliefen sich im Mai auf mehr als 2,8 Milliarden US-Dollar. Die Bitcoin-Dominanz stieg auf 63 Prozent.
Auch Altcoins wie XRP und BNB profitieren von der positiven Marktstimmung. XRP verzeichnete am Mittwoch ein Plus von 3,3 Prozent. Das XRP/BTC-Währungspaar bildete erstmals seit Jahren ein Golden Cross, was als Signal für eine neue Aufwärtsbewegung gilt. Zudem hat die US-Börsenaufsicht SEC im April ihre Berufung gegen ein Gerichtsurteil zugunsten von Ripple fallen gelassen, wodurch XRP beim Verkauf an Privatanleger nicht als Wertpapier eingestuft wird. BNB legte um 4,9 Prozent zu und wird stabil über 685 US-Dollar gehandelt. Die BNB Chain verzeichnete zuletzt über 8 Millionen Transaktionen pro Tag und mehr als 2 Millionen aktive Wallet-Adressen.
Kryptowährung | Kursentwicklung | Besonderheiten |
---|---|---|
Bitcoin | +18 % (Monat), Allzeithoch: 111.861 USD | 2,8 Mrd. USD ETF-Zuflüsse im Mai |
XRP | +3,3 % (Tag) | Golden Cross, SEC-Urteil zugunsten Ripple |
BNB | +4,9 % (Tag), >685 USD | 8 Mio. Transaktionen/Tag, 2 Mio. aktive Wallets |
Infobox: Bitcoin erreicht ein neues Allzeithoch, XRP und BNB profitieren mit deutlichen Kursanstiegen. XRP erhält Rückenwind durch ein positives SEC-Urteil. (Quelle: Wallstreet Online)
„XRP – Geheimwaffe der Banken?“ – Warum XRP mehr ist als nur ein Krypto-Coin
XRP wurde 2012 von Ripple Labs entwickelt, um internationale Geldtransfers schneller und günstiger zu machen. Im Gegensatz zu Bitcoin basiert XRP nicht auf energieintensivem Mining, sondern wurde vollständig „pre-mined“. Der Großteil der 100 Milliarden XRP liegt bei Ripple selbst, was Kritiker als zentralisiert ansehen. Transaktionen mit XRP dauern nur wenige Sekunden und kosten nur einen Bruchteil eines Cents, was XRP für Banken und Zahlungsdienstleister attraktiv macht.
RippleNet, das Netzwerk hinter XRP, wird bereits von über 100 Finanzinstituten weltweit getestet oder genutzt. Allerdings kämpft XRP mit Gegenwind: Die US-Börsenaufsicht SEC wirft Ripple vor, mit XRP ein nicht registriertes Wertpapier verkauft zu haben. Teile dieses Rechtsstreits wurden inzwischen zugunsten von Ripple entschieden. Anleger sollten beachten, dass XRP und Bitcoin sehr unterschiedliche Konzepte verfolgen und ein starker Bitcoin-Kursanstieg nicht zwangsläufig auch zu steigenden XRP-Kursen führt.
- Vorteile: Schnelle und günstige Transaktionen, breite Nutzung durch Finanzinstitute.
- Risiken: Zentralisierung, rechtliche Unsicherheiten, unterschiedliche Kursentwicklungen im Vergleich zu Bitcoin.
Infobox: XRP bietet schnelle und günstige Transaktionen und wird von über 100 Finanzinstituten genutzt. Rechtliche Unsicherheiten bleiben jedoch bestehen. (Quelle: Finanztrends)
Einschätzung der Redaktion
Der Bieterwettstreit zwischen Ripple und Coinbase um Circle markiert einen Wendepunkt im Stablecoin-Sektor und könnte die Kräfteverhältnisse im globalen Kryptomarkt nachhaltig verschieben. Die Bereitschaft, bis zu 11 Milliarden US-Dollar für Circle zu investieren, unterstreicht die strategische Bedeutung von Stablecoins als Brücke zwischen traditionellem Finanzsystem und Blockchain-Ökonomie. Sollte Ripple die Übernahme gelingen, würde das Unternehmen nicht nur einen der wichtigsten Stablecoins kontrollieren, sondern auch direkten Zugang zu etablierten Partnerschaften mit Großbanken und Zahlungsdienstleistern erhalten. Dies könnte Ripple in eine dominante Marktposition bringen, birgt aber auch erhebliche Risiken hinsichtlich Zentralisierung und möglicher Vertrauensverluste bei USDC-Nutzern.
Für XRP selbst steht viel auf dem Spiel: Die Integration von USDC könnte den ursprünglichen Anwendungsfall von XRP als Brückenwährung schwächen und zu einer strategischen Neuausrichtung führen. Gleichzeitig eröffnet sich Ripple die Chance, das eigene Ökosystem zu diversifizieren und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Die Konkurrenz durch Coinbase verschärft den Wettbewerb und erhöht den Druck, innovative Lösungen und nachhaltige Geschäftsmodelle zu präsentieren. Insgesamt ist der Ausgang dieses Megadeals von zentraler Bedeutung für die weitere Entwicklung des Stablecoin-Markts und die Positionierung der beteiligten Unternehmen im globalen Finanzsystem.
- Ripple und Coinbase kämpfen um die Vorherrschaft im Stablecoin-Markt.
- Eine Übernahme von Circle durch Ripple könnte die Rolle von XRP grundlegend verändern.
- Der Deal birgt Chancen für Marktdominanz, aber auch Risiken für Dezentralisierung und Nutzervertrauen.
Quellen:
- Ripple gegen Coinbase: Eskaliert der Streit beim Krypto-Megadeal?
- Ripple kauft USDC? Übernahme könnte XRP überflüssig machen
- SEC verschiebt XRP-ETFs: Gewinnt Litecoin das Rennen?
- Ripple: XRP Futures legen mit 40 Millionen US-Dollar guten Start hin
- Krypto läuft heiß: XRP und BNB profitieren vom Bitcoin-Boom! - 22.05.2025
- „XRP – Geheimwaffe der Banken?“ – Warum XRP mehr ist als nur ein Krypto-Coin