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RealUnit positioniert sich als innovative Schweizer Alternative zu MicroStrategy, indem das Unternehmen klassische Sachwerte mit Blockchain-Technologie verbindet. Anleger können Anteile nicht nur als traditionelle Aktien, sondern auch als übertragbare Aktientoken auf der Blockchain halten – ein Novum im Vergleich zu den US-Vorbildern. Die Kombination aus Diversifikation, Sachwertdeckung und digitaler Handelbarkeit macht RealUnit zu einem spannenden Modell für den Vermögenserhalt in unsicheren Zeiten.
RealUnit: Die Schweizer Antwort auf MicroStrategy
Das Schweizer Unternehmen RealUnit bietet Anlegern die Möglichkeit, in Sachwerte wie Dividendenaktien, Edelmetalle, Immobilien und Bitcoin zu investieren. Im Gegensatz zu Unternehmen wie MicroStrategy (heute Strategy) oder Metaplanet können Anteile an RealUnit auch als Aktientoken auf der Blockchain gehalten und von Wallet zu Wallet übertragen werden, ohne dass ein Intermediär notwendig ist. Die Marktkapitalisierung von RealUnit liegt bei rund 48 Millionen Franken. Im Juni 2025 wurden in einer Kapitalerhöhung 7,2 Millionen Franken neue Mittel eingesammelt, wobei alle acht bisherigen Kapitalerhöhungen erfolgreich waren.
Die Ursprünge von RealUnit gehen auf Karl Reichmuth zurück, der die Strategie als mit Realwerten gedeckte Parallelwährung konzipierte. Ziel ist der langfristige Vermögenserhalt, insbesondere in Krisenzeiten. Die Anlagestrategie sieht eine breite Diversifikation vor: Ende März waren fast 44 Prozent des Vermögens in physische Edelmetalle investiert, knapp 30 Prozent in Unternehmensbeteiligungen mit krisenresistenten Geschäftsmodellen. Weitere Anlagen erfolgen in Bargeld, alternative Investments und Bitcoin. Krypto machte Ende März 3,6 Prozent des Vermögens aus. Der Bitcoin wurde 2022 in die Allokation aufgenommen.
RealUnit verfolgt eine Dualstrategie: Je nach Nachfrage werden Ressourcen zwischen Aktie und Token verteilt. Besonders nach der Rettung der Credit Suisse stieg die Nachfrage nach Token deutlich an. Die Aktionäre von RealUnit sind laut CEO Dani Stüssi eher konservativ, durchschnittlich um die 50 Jahre alt, männlich und nicht besonders technikaffin. Der RealUnit-Token wird als ideales Einstiegsmittel in die Blockchainwelt bezeichnet und ist seit 2022 in der heutigen Form handelbar, unter anderem über die Plattformen Aktionariat, Honesto und Taurus.
Stüssi betont, dass der Handel mit tokenisierten Firmenanteilen viele Vorteile bietet, etwa bei der Administration und Dividendenzahlung. Allerdings müssen Unternehmen selbst für Liquidität sorgen, da der Handel auf digitalen Plattformen diese nicht automatisch generiert. Die Vision bleibt, dass RealUnit eines Tages als Zahlungsmittel genutzt wird, auch wenn dafür deutlich höhere Volumina notwendig wären. Im Unterschied zu Bitcoin ist der RealUnit-Token mit Sachwerten hinterlegt, was laut Unternehmen mehr Stabilität und einen Anker zur realen Wirtschaft bietet.
Vermögensaufteilung (Ende März) | Anteil |
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Physische Edelmetalle | 44 % |
Unternehmensbeteiligungen | 30 % |
Krypto (inkl. Bitcoin) | 3,6 % |
Infobox: RealUnit setzt auf Diversifikation, Sachwertdeckung und Blockchain-Technologie. Die Marktkapitalisierung beträgt 48 Millionen Franken, der Krypto-Anteil liegt bei 3,6 Prozent. (Quelle: tippinpoint)
MicroStrategy: Bitcoin-Strategie als Hebel für Aktionäre
MicroStrategy, unter der Führung von CEO Michael Saylor, verfolgt eine der radikalsten Bitcoin-Strategien der Finanzwelt. Das Unternehmen hat kürzlich weitere 4.980 Bitcoin erworben und zählt mit einem Bestand von 597.325 Bitcoin zu den größten institutionellen Haltern der Kryptowährung. Die Strategie ist klar: MicroStrategy nutzt "At-the-Market"-Aktienverkäufe, um Kapital für weitere Bitcoin-Käufe zu beschaffen. Je höher der Aktienkurs, desto günstiger kann neues Kapital aufgenommen werden.
Eine entscheidende Neuerung ist die Änderung der Bilanzierungsmethoden. MicroStrategy darf nun den Marktwert seiner Bitcoin-Bestände direkt in der Bilanz ausweisen. Für das zweite Quartal bedeutet dies einen erheblichen Buchgewinn, da der Bitcoin-Kurs seit März deutlich gestiegen ist. Analysten bewerten die kompromisslose Bitcoin-Strategie überwiegend positiv und vergeben zahlreiche "Strong Buy"- und "Buy"-Empfehlungen. Die Aktie gilt als gehebeltes Bitcoin-Investment: Steigt der Bitcoin-Kurs, profitiert die Aktie überproportional, fällt er, verstärkt sich der Abwärtsdruck.
MicroStrategy Bitcoin-Bestand | 597.325 BTC |
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Letzter Zukauf | 4.980 BTC |
- Finanzierung der Bitcoin-Käufe über Aktienverkäufe
- Bilanzierung zum Marktwert sorgt für hohe Buchgewinne
- Langfristige Haltestrategie der Bitcoin-Bestände
Infobox: MicroStrategy ist mit 597.325 Bitcoin einer der größten institutionellen Halter. Die Aktie spiegelt die Bitcoin-Entwicklung wider und profitiert von der neuen Bilanzierungsmethode. (Quelle: Börse Express)
Bitcoin Suisse und Ripple: Entwicklungen im Krypto-Sektor
Bitcoin Suisse konnte 2024 von der Rally der Kryptowährungen profitieren und nach einem Verlust von 13 Millionen Franken im Vorjahr einen Gewinn von 16 Millionen Franken erzielen. Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr um 56 Prozent. Das Unternehmen hat sein Dienstleistungsportfolio durch die Integration neuer Token und Blockchains erweitert und mit der Gründung der Tochtergesellschaft BTCS (Middle East) die Grundlage für eine Auslandsexpansion gelegt. Für 2025 liegt der Fokus auf der weiteren internationalen Expansion.
Ripple hat beim Office of the Comptroller of the Currency (OCC) eine Banklizenz beantragt und über Standard Custody ein Master-Konto bei der Federal Reserve. Damit könnte Ripple Kryptodienste unter staatlicher Aufsicht in den gesamten USA anbieten und die Reserven für den eigenen Stablecoin RLUSD direkt bei der US-Notenbank hinterlegen. Im Stablecoin-Markt liegt Ripple beim Volumen noch deutlich hinter Tether und Circle, wobei auch Circle eine Banklizenz beantragt hat.
- Bitcoin Suisse: Gewinn 2024 bei 16 Millionen Franken, Umsatzplus von 56 Prozent
- Ripple: Antrag auf US-Banklizenz und Zugang zur Federal Reserve
- Stablecoin-Markt: Ripple hinter Tether und Circle
Infobox: Bitcoin Suisse schreibt 2024 wieder schwarze Zahlen und expandiert international. Ripple strebt eine US-Banklizenz an, um Stablecoin-Reserven direkt bei der Federal Reserve zu hinterlegen. (Quelle: tippinpoint)
Fazit
Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass sowohl traditionelle als auch neue Akteure im Krypto-Sektor innovative Wege gehen. Während RealUnit auf Sachwertdeckung und Blockchain setzt, bleibt MicroStrategy der kompromisslose Bitcoin-Pionier. Bitcoin Suisse und Ripple treiben die Professionalisierung und Regulierung des Marktes weiter voran.
Einschätzung der Redaktion
Die tokenisierte Struktur von RealUnit stellt einen innovativen Ansatz dar, um klassische Sachwertanlagen mit den Vorteilen der Blockchain-Technologie zu verbinden. Die Möglichkeit, Anteile direkt als Token zu halten und zu übertragen, könnte die Effizienz und Transparenz im Beteiligungsmarkt deutlich erhöhen. Die breite Diversifikation und die physische Deckung bieten einen stabilisierenden Gegenpol zu rein krypto-basierten Strategien und sprechen gezielt sicherheitsorientierte Anleger an. Die Herausforderung bleibt jedoch, ausreichend Liquidität auf den digitalen Handelsplattformen zu schaffen, um die Handelbarkeit der Token zu gewährleisten. Sollte es RealUnit gelingen, das Volumen und die Akzeptanz weiter zu steigern, könnte das Modell als Blaupause für eine neue Generation von Sachwert-Investments dienen.
- Tokenisierung klassischer Sachwerte als Brücke zwischen traditionellem Investment und Blockchain
- Stabilität durch Diversifikation und physische Deckung
- Langfristiges Potenzial bei wachsender Akzeptanz und Liquidität
Quellen: